Redeauszug des Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer in der Bundestagsdebatte: Prävention zur Verhinderung der Pflegebedürftigkeit, 15.5.2024:

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Sie haben es gemerkt: Meine Redezeit wurde von drei auf zwei Minuten gekürzt. Aber ich nehme das gern hin. – Ich wünsche dir, liebe Diana, natürlich für die Zukunft alles Gute und vor allem auch Gesundheit.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe mich gerade ein bisschen wie in einer Märchenstunde gefühlt, als ich vernommen habe, wer da alles was machen soll von denjenigen, die in der Regierung und die in der Opposition sind. Ich glaube, wir sollten das jetzt richtig angehen.

Wir wissen: 2055 werden wir 37 Prozent mehr pflegebedürftige Menschen haben. Die Zahl wird auf 6,8 Millionen steigen. Bereits 2035 werden es 5,6 Millionen sein.

Dass wir Hunderttausende Pflegekräfte zu wenig haben, das ist die Realität. Es geht hier nicht darum, mit 70, mit 80, mit 85 in die Prävention einzusteigen, sondern man muss langfristiger denken und frühzeitig damit beginnen.

Wir sind der Meinung, dass das Präventionsgesetz hier gute Anknüpfungspunkte bietet. Es wäre zielführend, auch die Prävention im ambulanten und im häuslichen Kontext zu stärken. Somit könnte stationäre Pflege vermieden werden.

Sie haben ja in Ihren Ausführungen alles auf meine Kollegin geschoben. Wenn Sie was zu schimpfen haben, dann müssen Sie über mich schimpfen, weil ich das Ganze verbrochen und geschrieben habe.

Ich kann Ihnen nur sagen: Ich bin natürlich auf jeden Fall bereit, mir diese Kritik anzuhören. Aber ich würde schon verlangen, dass die Regierungsparteien hier nicht sagen: Ihr müsst dafür auch noch eine Gegenfinanzierung vorlegen.

Seid mal froh, dass wir euch die Ideen liefern! Das ist mal der Punkt.

Eines muss auch klar sein: Pflege zehrt an den Kräften, weshalb Präventionsmaßnahmen für pflegende Angehörige dringend ausgebaut werden müssen, beispielsweise bezahlte Reha- und Erholungsangebote.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir werben um Ihre Zustimmung. Wir hoffen, dass es in diesem Bereich weitergeht, dass wir erfolgreich sind und dass wir gemeinsam – das ist, glaube ich, wichtig – etwas entstehen lassen, was die genannten Zahlen so weit zurückfährt, dass wir das meistern können. In diesem Sinne: Es ist ein guter Antrag, und ich glaube auch, dass das ein guter Anfang ist.

Danke schön.

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