Kreuth: Austausch mit Hans Peter Wollseifer und Margret Suckale

Die Zahlen für 2014 sind gut: Allein im Handwerk habe es 25.000 Arbeitsplätze zusätzlich gegeben, sagte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerkes (ZDH), beim Austausch auf der CSU-Klausurtagung in Wildbad Kreuth. Doch für dieses Jahr sei – gerade vor dem Hintergrund internationaler Krisen – die Prognose bei weitem nicht so rosig, meinte der ZDH-Präsident. Wollseifer machte ebenso auf den Mangel an Fachkräften aufmerksam: Immer mehr junge Menschen entschieden sich für ein Studium und gegen eine berufliche Ausbildung. 2020 könnten bereits Zweidrittel eines Jahrganges an die Hochschule gehen, sagte Albert Rupprecht, bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Er warnte: „Damit kippt uns die berufliche Bildung und später auch das Handwerk weg.“

In Wildbad Kreuth hat die CSU-Landesgruppe deshalb ein Papier zur Stärkung der dualen Ausbildung beschlossen: Schulabgänger und Schulabgängerinnen sollen für das breite Angebot der Ausbildung begeistert werden. Zudem sollen auch Jugendliche mit Migrationshintergrund, darunter auch besonders Frauen, angesprochen werden.

Ein weiterer Schwerpunkt des Papiers liegt bei der Weiterbildung: „Von den Hochschulen  erwarten wir außerdem, dass sie sich noch stärker als Weiterbildungsanbieter  positionieren. Mit dem Programm „offene Hochschulen“ haben wir dafür bereits Anreize gesetzt. Umgekehrt werden wir für akademisch Qualifizierte das Meister-BAföG öffnen, um ihnen eine Karriere im Berufsbildungssystem zu eröffnen“, heißt es im heute beschlossenen Papier der CSU-Landesgruppe.

Margret Suckale, Präsidentin des Chemiearbeitgeberverbandes, möchte den Austausch zwischen Politik und Wirtschaft stärken. Es sei eine Frage der richtigen Rahmenbedingungen, um die Wirtschaft zu stärken. Neben qualifizierten Fachkräften sei ein enger Kontakt zu den Kunden sowie zur Wissenschaft und Forschung wichtig, so Suckale.

Das von der CSU-Landesgruppe heute beschlossene Papier zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts schlägt unter anderem neue Finanzierungsmöglichkeiten für eine leistungsfähige Infrastruktur, neue Start-up-Konzepte, Maßnahmen für einen robusten Arbeitsmarkt, für sichere und bezahlbare Energie sowie zum Bürokratieabbau vor.

Im Freihandelsabkommen mit Kanada und den USA sieht die Landesgruppe klare Chancen für den Mittelstand; diese gelte es zu nutzen. Und auch mit einer weiteren wichtigen Forderung bekennt sich die Landesgruppe zu den Anliegen der Wirtschaft: „Die CSU-Landesgruppe erteilt Steuererhöhungen auf ganzer Linie eine Absage. Auch den heimlichen Steuererhöhungen werden wir ein Ende bereiten und ab dem 1. Januar 2017 mit dem Abbau der kalten Progression beginnen.“

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