Bundesinnenminister Friedrich fordert Konsequenzen – auch in Deutschland

„Die Schuldigen in der NSA-Affäre müssen gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden“ fordert Innenminister Hans-Peter Friedrich. Das könne auch bedeuteten, dass US-amerikanische Diplomaten Deutschland verlassen müssen.

 
Nach Berichten des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" wurden aus dem Gebäude der Amerikanischen Botschaft in Berlin Telefongespräche im Regierungsviertel abgehört

Im ZDF-«Morgenmagazin» sagte Friedrich: «Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, dass wir alle unsere guten und notwendigen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten in Frage stellen.» Das Ausspähen des Handys von Kanzlerin Angela Merkel sei jedoch nicht akzeptabel. «Wir brauchen jetzt nähere Informationen, wie das Ganze passieren konnte.» Mit Blick auf das weitere Vorgehen sagte der Bundesinnenminister: "Wir werden eine Delegation haben, die in die Vereinigten Staaten reist und wir werden dort erneut Erkundigungen einziehen." Friedrich selbst war bereits im Sommer wegen der NSA-Affäre in die USA gereist.

In der vergangenen Woche waren Hinweise bekannt geworden, dass der US-Geheimdienst Telefone im Regierungsviertel in Berlin abgehört hat – darunter auch das Mobiltelefon von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Der Bundestag wird voraussichtlich am 18. November zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um über die Spionagevorwürfe gegen den US-Geheimdienst NSA zu beraten.

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