Für CSU-Landesgruppenvorsitzende machen Enthüllungen der Göttinger Politikwissenschaftler Konsequenzen erforderlich
Nach den Enthüllungen der Politologen Prof. Franz Walter und Dr. Stefan Klecha zur Vergangenheit von Jürgen Trittin, kritisiert die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt die lapidaren Erklärungen des Spitzenkandidaten. Trittin ist auch Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag. Die Göttinger Politologen hatten aufgedeckt, dass Trittin 1981 für ein Kommunalwahlprogramm verantwortlich war, in dem Straffreiheit für gewaltfreie sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern gefordert wurde. Gerda Hasselfeldt erklärte hierzu gegenüber der Rheinischen Post:„Das Verhalten von Herrn Trittin zu den bekanntgewordenen Vorwürfen zeigt, wie weit es her ist bei den Grünen mit Moral, Anstand und Glaubwürdigkeit. Die Grünen sind eine Partei der Doppelmoral: An das Verhalten anderer legen sie einen völlig anderen Maßstab an, als an das eigene Verhalten.
Man stelle sich vor, eine Woche vor der Bundestagswahl würde herausgekommen, dass der Spitzenkandidat des politischen Gegners früher ein Partei-Programm verantwortet hat, in dem Kindesmissbrauch straffrei gestellt werden soll. Herr Trittin wäre einer der ersten, die sich entrüstet und einen Rücktritt gefordert hätten. Jetzt glaubt Herr Trittin, mit einer lapidaren Erklärung wäre die Sache erledigt. Das ist nicht der Fall. Herr Trittin sollte an sich endlich die gleichen Maßstäbe anlegen, wie er sie an andere anlegt, und die Konsequenzen ziehen.“
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