Angesichts der Bedrohung durch den Terrorismus hält der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Stephan Mayer eine Aufstockung der Polizeikräfte seitens Länder für nötig.
«Wir haben heute in Deutschland 15.000 Polizeivollzugskräfte weniger als vor zehn Jahren», sagte er in einem Interview auf SWR2. «Und ich glaube, kaum jemand wird behaupten, dass Deutschland sicherer ist als vor zehn Jahren.» Mayer verwies darauf, dass der Bund erst in der letzten Woche die Einrichtung von tausend neuen Stellen bei der Bundespolizei beschlossen habe. Das Signal müsse nun sein, so Mayer, „dass nicht nur der Bund, sondern auch die Länder wieder mehr investieren in die Polizei“.
Der CSU-Politiker hält es hingegen für falsch, als Reaktion auf die Anschläge in Paris in gesetzgeberischen Aktionismus zu verfallen. „Was die Gesetzgebung angeht, sind wir schon sehr gut aufgestellt“, sagte er. Er wies jedoch darauf hin, dass man in den nächsten Monaten mit einer erhöhten Sicherheitsgefährdung in Deutschland leben müsste. Die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt hatte schon am vergangenen Samstag erklärt: "Die Anschläge fordern uns, noch stärker als bisher zusammenzustehen und entschlossen unsere Werte von Freiheit und Toleranz zu verteidigen." Sie machte zudem deutlich, dass die Bekämpfung des Terrorismus und die Bekämpfung der Kriminalität etwas anderes sei als die Flüchtlingsproblematik und nicht in einen Zusammenhang gebracht werden sollte.
Die aus Sicherheitsgründen erfolgte Absage des Fußballländerspiels Deutschland gegen die Niederlande am Vorabend bezeichnete Mayer als richtig. Das Länderspiel war kurz vor dem Anpfiff abgesagt worden.
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