25 Jahre nach dem Mauerfall

Dieser Tag sollte alles verändern – das Leben von Millionen, von einem ganzen Land. Am 9. November 1989 fiel die Mauer. Für die Bürger in der DDR bedeutete dies: Freiheit – nach 28 Jahren. Menschen aus Ost und West lagen sich an jenem Abend in den Armen, konnten das Unglaubliche nicht fassen. „Es wurde der Schicksalstag der Deutschen“, sagte CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt am Freitag.

Der Deutsche Bundestag hat in einer Debatte an diesen historischen Tag vor 25 Jahren erinnert – feierlich und emotional. „Vielleicht haben wir Westdeutschen in diesen Stunden des 9. Novembers erst so richtig begriffen, welche Kraft die Sehnsucht vieler nach Freiheit entfalten kann“, sagte Gerda Hasselfeldt. Die Bilder, die damals um die Welt gingen, hätten sich tief in ihr Gedächtnis gebrannt. „Es war, als würde man der Freiheit ins Gesicht sehen.“ Die Menschen in der DDR überwindeten Furcht und Angst und zwangen schließlich einen Staat, der die Freiheit vorenthielt, in die Knie. „Was es heißt, durch eine Mauer der eigenen Freiheit beraubt zu sein, von einem Unrechtsregime bespitzelt und gegängelt zu werden – das haben uns die politischen Gefangenen, die Flüchtlinge und Ausreisewilligen und vor allem die Mauertoten gelehrt. Ihnen allen sollten heute unsere Gedanken gelten“, bekräftigte Hasselfeldt. Die CSU-Landesgruppenvorsitzende ist eine von elf Abgeordneten, die schon 1989 im Deutschen Bundestag saßen.

„Die Wiederherstellung der staatlichen Einheit, das war für uns in der Union nie ein Lippenbekenntnis, sondern eine Herzensangelegenheit“, betonte Hasselfeldt. Sie erinnerte an die Klage Bayerns gegen den Grundlagenvertrag 1973. Das im Grundgesetz verankerte Wiedervereinigungsgebot blieb somit für alle Verfassungsorgane unverändert bindend. Der Mauerfall habe das Tor zur Deutschen Einheit geöffnet, so Hasselfeldt. 25 Jahre danach gehöre staatliche Unterdrückung und Willkür der Vergangenheit an. „Doch Freiheit, Demokratie und Menschenrechte sind uns nicht einfach so gegeben“, mahnte Gerda Hasselfeldt. Deshalb müsse man immer und überall für die Werte eintreten, für die ein ganzes Volk im Herbst 1989 mutig gekämpft hat.

Druckversion