Angesichts der aktuellen Ereignisse blicken die Unions-Abgeordneten mit Sorge auf die Krisenherde im Nahen und Mittleren Osten. In einer aktuellen Stunde des Bundestages wurde deutlich, dass man gemeinsam mit den Menschen vor Ort nach Lösungen suchen muss. Nötig ist ein verstärktes Engagement Deutschlands und Europas in der Region.
„In der Diskussion um diese Region nur zu sagen: Da ist etwas schiefgelaufen. Wir können es nicht beeinflussen. Die Welt wird es dann schon von selber richten, das ist das Fatale,“ erklärte Alexander Radwan (CSU) in einer aktuellen Stunde am Mittwoch, die auf Initiative der Unionsfraktion zustande gekommen war. Natürlich werde man die Auswirkungen auch in Deutschland und Europa spüren. Deshalb sein Appell: „Wir müssen diese Region mit ihren Menschen verstehen, um mit ihnen gemeinsam nach Lösungen zu suchen und sie zu finden.“
Debattiert wurde unter anderem über die instabile Lage im Irak, den Bürgerkrieg in Syrien und im Jemen, die rivalisierenden Regionalmächte Saudi-Arabien und Iran sowie über die Bedrohung, der sich Israel ausgesetzt sieht. Beunruhigt zeigten sich alle Redner von der Situation im Libanon. „Wenn der Libanon kippt, dann entsteht dort ein neues, zusätzliches Pulverfass“, warnte Radwan. Hier müsse man alle diplomatischen Möglichkeiten ausnutzen und mit allen im kritischen Dialog bleiben. Es gelte, in der Region Bündnispartner zu finden, Ägypten beispielsweise. Er wünsche sich, dass die gemeinsame Initiative des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron und Deutschlands dazu führt, dass die Europäer in dieser Region mit einer Stimme sprechen und ihre Interessen gemeinsam vertreten.
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