Die CSU-Landesgruppenvorsitzende warb in ihrer Rede vor EU-Botschaftern in der Niederländischen Botschaft dafür, auch wieder die Freude an Europa zu zeigen.
„Die Tendenzen in einigen Mitgliedstaaten zur Renationalisierung und zu übersteigertem Populismus machen mir Sorgen“, stellte CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt in ihrer Rede in der Niederländischen Botschaft in Berlin fest. Die Botschafterin hatte aufgrund der EU-Ratspräsidentschaft ihres Landes die Botschafter der EU-Mitgliedstaaten zu einem „EU-Mittagessen“ geladen. Hasselfeldt warb dafür, immer wieder deutlich zu machen, was die wirklich europäischen Themen sind, Themen, bei denen die Nationalstaaten an ihre Grenzen stoßen, Probleme, die man nur auf europäischer Ebene oder zumindest mit Europa lösen kann. „Gerade die Bewältigung der Flüchtlingskrise ist so eine Herausforderung, mit der jeder Nationalstaat überfordert ist“, so Hasselfeldt. Europa habe aber zu lange gebraucht, um der Bevölkerung den glaubwürdigen Eindruck zu vermitteln, dass es sich um praktische Lösungen kümmert. Denn es nütze nichts, die Probleme nur zu benennen: man müsse sie jetzt auch lösen – auf nationaler wie europäischer Ebene.
Die CSU-Landesgruppenvorsitzende betonte, mehr Vertrauen in die EU könne nur erreicht werden, wenn klar werde, dass es eine gemeinsame Basis gebe, eine grundsätzliche Bereitschaft zur Solidarität, dass zusammen nach Lösungen gesucht werde.
Sie warb dafür, auch die Freude an Europa wieder zu zeigen, an seiner Vielfalt an Sprachen, Traditionen und Mentalitäten. „Die europäischen Völker sind durch ganz unterschiedliche geschichtliche und geopolitische Erfahrungen geprägt. Das macht die Konsensfindung nicht leichter. Und trotzdem gelingt es so oft, einen gemeinsamen Weg zu finden. Gerade diese Einheit in Vielfalt habe ich immer als bereichernd und begeisternd empfunden“, erklärte Hasselfeldt.
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