„Mit Helmut Kohl verlässt uns der Kanzler der Einheit, der unser Land über lange Jahre geprägt hat“, so Gerda Hasselfeldt zum Tode von Helmut Kohl. Der Altkanzler ist vergangenen Freitag nach langer Krankheit im Alter von 87 Jahren gestorben. Am Donnerstag würdigte Bundestagspräsident Norbert Lammert den herausragenden Staatsmann mit Gedenkworten im Bundestag.
„Wir verdanken es wesentlich ihm, dass sie heute Realität ist, die friedliche Einheit unseres Landes in einem freien und befriedeten Europa“, sagte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Er würdigte Kohl in einer bewegenden Rede zu Beginn der Bundestagssitzung am Donnerstag: „Helmut Kohl war ein Glücksfall für Deutschland und Europa“.
Wir sind in tiefer Trauer: Mit Helmut Kohl verlässt uns der Kanzler der Einheit. #RIP #HelmutKohl pic.twitter.com/7DahjjDNtL
— CSU-Landesgruppe (@csu_bt) 16. Juni 2017
„Unser Land hat Helmut Kohl unendlich viel zu verdanken“, erklärte Gerda Hasselfeldt, Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, vergangenen Freitag direkt nach der Nachricht vom Tod Kohls. Die CSU-Landesgruppe trauert um einen der bedeutendsten Politiker in der deutschen Nachkriegsgeschichte. „Er hat Deutschland geprägt, wie kaum ein anderer. Mit ihm verliert die Union, verliert ganz Deutschland einen großen Staatsmann“, schrieb sie in einem Nachruf.
Helmut Kohl sei ein Mann gewesen, der an seinen Überzeugungen auch gegen den Zeitgeist festgehalten hat. „Dies galt für den NATO-Doppelbeschluss, aber in ganz besonderem Maße für seinen festen Glauben an die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes, die er mit beherztem Handeln zum richtigen Zeitpunkt erst möglich gemacht hat.“
Auf Kohls Wort war Verlass, so hat er sich großen Respekt und Vertrauen auf europäischer und internationaler Ebene erworben. Hasselfeldt: „Dadurch konnte er die deutsche Einheit im Einvernehmen mit unseren Nachbarn und Partnern vollenden und den Weg frei machen für die Überwindung des Eisernen Vorhangs.“ Ohne Helmut Kohl, davon ist Hasselfeldt überzeugt, wäre es nicht zur Wiedervereinigung gekommen. „Mit großer Dankbarkeit erinnere ich mich an die gemeinsame Zeit im Kabinett zurück, als wir die deutsche Einheit gestalten durften. Die Zeit der Einheit ist bis heute prägend für viele Deutsche.“
Helmut Kohl war von 1982 bis 1998 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Damit war kein Bundeskanzler bisher länger im Amt als er. Für den 1. Juli ist zum ersten Mal in der Geschichte ein europäischer Trauerakt im Europaparlament in Straßburg geplant. Nach einer anschließenden Totenmesse im Dom in Speyer wird Kohl auf einem Friedhof in der Stadt beigesetzt. Zudem wird es am kommenden Dienstag eine Totenmesse in der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin geben.
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