Der Bundestag hat am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde die Strategie zur Vorbeugung gegen das Coronavirus in Deutschland diskutiert. Anfang Januar war bei den ersten Deutschen in Bayern das Virus entdeckt worden.
Beim Umgang mit dem Coronavirus in Deutschland werde eines klar: „Unsere Strukturen und Maßnahmen funktionieren und das auch im Ausnahmefall. Und dennoch bleibt es ein Kraftakt, den die Helfer vor Ort in den Bundesländern gestemmt haben und immer noch stemmen“, betonte Emmi Zeulner (CSU).
Wenn man sich mal vorstelle, dass da plötzlich die Anforderung vom Bund an den Landrat komme, man brauche sofort Unterstützung. Landrat Fritz Brechtel habe kurzfristig reagiert. „Innerhalb von kurzer Zeit wurde eine Quarantäneinfrastruktur in Germersheim aufgebaut, 122 Rückkehrer aus China aufgenommen und versorgt“, so die Gesundheitspolitikerin. Organisiert durch die Bundeswehr. Die Kreisverwaltung und der Landrat hätten die Verantwortung übernommen, unterstützt von 22 Helfern des Roten Kreuzes und durch einen Amtsarzt mit seinem Team.
„Der Landrat selbst beschreibt es als humanitäre Selbstverständlichkeit, den Rückkehrern zu helfen. In jedem Wort merkt man, wieviel Engagement hier vor Ort vorhanden ist und mit wieviel Herz alle Beteiligten dabei sind“, berichtete Zeulner.
Task Force Infektiologie in Bayern jederzeit einsatzbereit
Deswegen sei auch in Berlin klar, dass von Bundesseite jede Unterstützung gegeben werden müsse. „Anhand des Vorgehens des Bundesgesundheitsministeriums und auch des Gesundheitsministeriums in Bayern, das als erstes Bundesland von dem Virus betroffen war, zeigt sich ein hervorragendes Krisenmanagement“, unterstrich Zeulner. Sowohl Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wie auch die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml hätten von Anfang an die richtigen Maßnahmen in die Wege geleitet, um eine Verbreitung des Virus wie in China zu verhindern.
Besonders hervorzuheben sei die Task Force Infektiologie, die in Bayern eingesetzt sei. Sie verfüge über jahrelange Erfahrung, sei jederzeit einsatzbereit und am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) angesiedelt. Die Task Force kümmert sich unter anderem um die Identifikation und Betreuung möglicher Kontaktpersonen von Coronavirus-Fällen. Und auch das Robert-Koch-Institut unterstütze mit einem Team diese Zusammenarbeit, so die Gesundheitspolitikerin.
„Neben den kurzfristigen Maßnahmen zeigt sich aber auch in den langfristigen Maßnahmen und Ankündigungen die Stärke unseres Systems. Wir lernen aus Krisen und sind bereit, die Strukturen zu verbessern“, sagte Zeulner. Der Bundesgesundheitsminister habe bereits angekündigt, dass man im Nachgang ganz genau schauen werde, wo im Infektionsschutzgesetz nachjustiert werden müssen, um die Verantwortlichkeiten und damit auch die Lasten besser zu verteilen.