Länder sind gefordert, Bildung und Berufsausbildung junger Flüchtlinge verbindlicher zu organisieren

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration hat am heutigen Dienstag sein Jahresgutachten unter dem Titel „Chancen in der Krise: Zur Zukunft der Flüchtlingspolitik in Deutschland und Europa“ vorgelegt. Dazu erklärt die Integrationsbeauftragte der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag Cemile Giousouf:

„Wir haben in den letzten Jahren die Zugänge zu Ausbildung und Arbeitsmarkt für Asylsuchende und anerkannte Flüchtlinge großzügig geöffnet. Das wird von den Experten deutlich gelobt. Auch mit den Maßnahmen zur aktiven Integrationsförderung schneiden wir im internationalen Vergleich gut ab. Deutschland hat aus der Vergangenheit gelernt und in der Krise die richtigen Schritte zur Integration der Flüchtlinge eingeleitet.

Nachholbedarf gibt es noch bei der Verzahnung der Maßnahmen für Spracherwerb, Bildung und Arbeitsmarktintegration. Wir haben in der Umsetzung noch zu viele Wartezeiten. Der Bundestag hat die Möglichkeit geschaffen, auch Asylbewerber zur Teilnahme an einem Integrationskurs zu verpflichten. Das müssen die zuständigen Stellen in den Ländern auch nutzen.

Besonders die jungen Flüchtlinge zwischen 18 und 25 Jahren dürfen nicht durchs Raster fallen. Sie müssen oft noch viel besser Deutsch lernen und einen Schulabschluss nachholen, bevor sie eine duale Ausbildung absolvieren können. Bayern hat hier vorbildlich gehandelt und Flüchtlinge bis zum Alter von 21 Jahren zum Besuch einer Berufsschule verpflichtet. Bis zum Alter von 25 Jahren können sie in speziellen Klassen auf eine Ausbildung vorbereitet werden.“

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