Zur morgigen Debatte über die Ernährungssicherung im Angesicht des Kriegs in der Ukraine äußern sich der agrarpolitische Sprecher der CSU im Bundestag, Artur Auernhammer MdB und der Obmann der Unionsfraktion für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Wolfgang Stefinger (CSU) MdB wie folgt:
Artur Auernhammer: „Die Bundesregierung hat die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt. Der Krieg in der Ukraine wird weltweit den Hunger in der Welt massiv verschärfen. In Deutschland und in der Europäischen Union haben wir zwar genügend Lebensmittel. Wir müssen aber auch unserer Verantwortung gegenüber anderen Ländern gerecht werden, um mehr Nahrungsmittel bei uns zu produzieren. Als Union haben wir hierzu einen Antrag vorlegt. Bundesminister Cem Özdemir muss die Möglichkeiten, welche die EU-Kommission eröffnet hat, 1:1 umsetzen. Das heißt, auf ökologischen Vorrangflächen muss der Anbau aller Kulturen erlaubt werden. Auch die vierprozentige Flächenstilllegung, die ab kommendem Jahr in der GAP gelten soll, wird der derzeitigen Realität nicht gerecht. Jede Tonne Weizen, die wir nicht produzieren, wird die Hungerkrise in der Welt verschärfen. Jetzt nicht entsprechend zu handeln ist unverantwortlich. Die links-gelbe Koalition muss endlich der Realität ins Auge blicken. Auf grünen Spielwiesen wächst kein Brotweizen!“
Wolfgang Stefinger: „Der Krieg in der Ukraine sorgt für eine globale Krise bei der Nahrungsmittelversorgung, denn das Land ist weltweit einer der wichtigsten Getreideexporteure. Es ist keine Frage mehr, ob es eine globale Hungerkrise geben wird, sondern nur wie groß diese wird. Im Jahr 2022 könnten nach Schätzungen 323 Millionen Menschen hungern – das entspricht etwa der Gesamtbevölkerung der USA! Doch die Bundesregierung reagiert nur äußerst zögerlich und bei weitem nicht ausreichend auf die sich anbahnende Katastrophe. Auch wenn es bei uns genügend Lebensmittel gibt, sieht es in vielen Teilen der Welt anders aus, wenn die Ukraine als Lieferant ausfällt. Es drohen Hungersnöte in Afrika und im Nahen Osten. Es wird zu Unruhen kommen und zu neuen Flüchtlingsströmen. Deshalb ist es nicht nur in unserem eigenen Sicherheitsinteresse, sondern auch unsere moralische Pflicht, bei uns die Nahrungsmittelproduktion zu steigern und Hilfsorganisationen finanziell besser auszustatten.“