Mit Joe Kaeser hatte die CSU-Landesgruppe einen Vorstandsvorsitzenden zu Gast, dessen Unternehmen 60.000 Mitarbeiter in Bayern beschäftigt – die Hälfte der gesamten Belegschaft. Gesprächsthemen gab es entsprechend viele: der wachsende Populismus überall auf der Welt, die globale Migration, der Klimawandel und insbesondere die Herausforderungen der Industrie 4.0: „Die Digitalisierung gibt es ja schon länger, neu ist, das sie überall in den industriellen Wertschöpfungsprozess eingreifen wird,“ betonte Kaeser. Diese Entwicklung werde gravierende wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen haben, so der Siemens-Chef. Deshalb: „Wir brauchen eine soziale Marktwirtschaft 2.0.“ Kaeser plädierte für eine Koalition der Verantwortung aller gesellschaftlichen Kräfte. Wichtig sei die gesellschaftliche Mitnahme aller. Konkret warb er für eine neue Art der Altersvorsorge: Man brauche eine stärkere Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmensvermögen mit entsprechenden steuerlichen Anreizen.
Die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt begrüßte, dass Kaeser den Erfolg der Unternehmen auch abhängig mache vom Erfolg des gesellschaftlichen Zusammenhalts und betonte, wie wichtig der regelmäßige Austausch zwischen Politik und Wirtschaft sei.