Ohne Religionsgemeinschaften würden die Gesundheitsvorsorge oder das Bildungswesen in vielen Ländern nicht funktionieren, macht Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, in seinem Kommentar deutlich. Am Freitag hat der Bundestag den Bericht zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit beraten.

 

Thomas Silberhorn im Gespräch

Foto: Büro Thomas Silberhorn MdB

Um die Religions- und Weltanschauungsfreiheit ist es weltweit nicht gut bestellt. Rund 75 Prozent aller Menschen leben in Ländern, in denen dieses Menschenrecht vollständig oder zumindest teilweise eingeschränkt ist. Repressalien betreffen alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens. Sie reichen von administrativen Hindernissen beim Zugang zu öffentlichen Ämtern oder beim Bau eines Gebetshauses bis hin zu barbarischen Sanktionen beim Glaubenswechsel, der vielerorts mit dem Tod bestraft wird.

Neben diesen erschreckenden Details wird im Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit auch deutlich: 80 Prozent der Weltbevölkerung gehören einer Religion an, in vielen Entwicklungsländern deutlich mehr, z.B. in Nigeria 97 Prozent. Religionsgemeinschaften sind oft näher an den Menschen als staatliche Institutionen. Ohne sie würden die Gesundheitsvorsorge oder das Bildungswesen in vielen Ländern nicht funktionieren.

Wir dürfen nicht zulassen, dass Religionen von Extremisten und Fanatikern missbraucht werden, denen es nicht um Glauben geht, sondern um Macht. Und wir müssen diejenigen stärken, die sich in den Religionsgemeinschaften für Toleranz und friedliches Zusammenleben einsetzen.

Deshalb haben wir im Bundesentwicklungsministerium eine internationale „Partnerschaft Religion und Entwicklung“ initiiert. Mit Vertretern von Staaten, internationalen Organisationen und allen Weltreligionen fördern wir den Dialog und schaffen Vertrauen, um die positive Kraft von Religionen für Entwicklung zu nutzen.

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