Fruchtsäfte, in denen die etikettierte Frucht kaum zu finden ist, Erdbeerjoghurt ohne Erdbeeren – bei manchen Produkten sorgt die Bezeichnung für Verwirrung und Ärger bei den Verbrauchern.
Mit einer Reform des Deutschen Lebensmittelbuchs will die Koalition mehr Klarheit bei der Bezeichnung von Lebensmitteln schaffen.
Pünktlich zur Eröffnung der Grünen Woche in Berlin brachte die Koalition einen Antrag zur Reform des Deutschen Lebensmittelbuchs ein. „Unser Ziel ist es, sichere und gute Produkte zu fairen und nachhaltigen Bedingungen herstellen und anbieten zu lassen“, machte Alois Rainer (CSU) in seiner Rede deutlich. Die im Lebensmittelbuch enthaltenen Leitsätze legen Bezeichnungen und Verarbeitungsverfahren für gut 2.000 Lebensmittel fest. Sie sollen sowohl Verbrauchern als auch Herstellern Orientierung geben und Rechtssicherheit schaffen.
Allerdings ist die Akzeptanz dieser Leitsätze in den letzten Jahren stetig gesunken, da teilweise Bezeichnungen und Verfahren verwendet werden, die den Ansprüchen und Erwartungen der Verbraucher nicht mehr gerecht werden. „Was auf einem Produkt steht, muss auch drin sein – ohne Abstriche!“, so die ernährungspolitische Sprecherin der CSU-Landesgruppe Marlene Mortler. Der Antrag stelle praktikable Lösungen vor: „Hier finden sich Verbraucher und Unternehmer gleichermaßen wieder,“ erklärte Rainer. In ihrem Antrag fordern die Koalitionsabgeordneten die Bundesregierung unter anderem auf, die Leitsätze stärker an den Verbrauchervorstellungen zu orientieren, Verfahren zu vereinfachen und zu verkürzen sowie der Lebensmittelbuch-Kommission effizienteres Arbeiten zu ermöglichen. Dazu gehöre auch eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommission.
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