Die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt dankt den Vertriebenen auf der Bundesdelegiertentagung in Berlin für ihre wichtige Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit und für die gelungene Integration.
„Vertreibungen sind Unrecht – gestern wie heute“ – dieses Motto zog sich wie ein roter Faden durch die Bundesdelegiertentagung der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV), die vergangenen Freitag und Samstag in Berlin stattfand. „Flucht und Vertreibung haben in der Gegenwart ein Ausmaß angenommen, wie wir es in Europa schon überwunden glaubten,“ stellte die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt in ihrer Rede fest, „Unsere Heimatvertriebenen und ihre Nachkommen wissen, was es heißt, die Heimat zu verlieren. Auch deshalb engagieren sie sich auf vielfältige Weise bei der Bewältigung der aktuellen Flüchtlingskrisen.“ Dafür dankte sie den Delegierten ausdrücklich. Hasselfeldt wies zugleich aber darauf hin: “Niemand kann und darf die Flüchtlinge von heute mit den deutschen Heimatvertriebenen von damals gleichsetzen.“
Die CSU-Landesgruppenvorsitzende betonte die enge Verbundenheit Bayern mit den Vertriebenen: „Bayern hat sich von Anfang an für die Anliegen unserer Landsleute eingesetzt. Die Integration war nicht selbstverständlich, aber sie ist gelungen. Sie ist gelungen, weil die Heimatvertriebenen die Kraft und den Willen zur Integration hatten.“ Sie dankte allen für die erbrachten Leistungen und die Schaffenskraft: „Wir wären nicht da, wo wir sind, wenn wir die Heimatvertriebenen nicht gehabt hätten.“
Diese enge Verbundenheit zeige sich, so Hasselfeldt, nicht nur in den Zahlen, sondern weit darüber hinaus auch im gesellschaftlichen und politischen Umgang mit den Vertriebenen und ihren Anliegen. So habe sich Bayern immer für einen bundesweiten Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation stark gemacht. Auch für die Entschädigung für Zwangsarbeit habe Bayern und die CDU/CSU-Fraktion mit großem Nachdruck gekämpft – mit Erfolg, wie die CSU-Politikerin ausführte. In den kommenden drei Jahren wird der Bund insgesamt 50 Millionen Euro für die Entschädigung dieses Unrechts zur Verfügung stellen. „Ich weiß: Das kann das ertragene Leid nicht aufwiegen. Aber wir setzen damit ein überfälliges Zeichen der Anerkennung“, erklärte Hasselfeldt.
Ihr Dank galt ebenfalls der Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit, die die Vertriebenen selbst geleistet haben: „Sie haben mit der Charta der Heimatvertriebenen von 1950 ein großartiges Versöhnungswerk der europäischen Nachkriegsgeschichte geschrieben und sind so zu Brückenbauern für das vereinte Europa geworden.“
Neben der CSU-Landesgruppenvorsitzenden hatte die OMV weitere prominente Redner zu Gast, so den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert sowie Staatsministerin Monika Grütters und das letzte Staatsoberhaupt der DDR, die Bundesministerin a.D. Sabine Bergmann-Pohl.
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