Bericht des Wehrbeauftragten 2012

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags haben am Donnerstag über den Bericht des Wehrbeauftragten für das Berichtsjahr 2012 debattiert. Äußerst erfreulich ist dabei, dass im Berichtsjahr kein einziger deutscher Soldat gefallen ist. Allerdings beklagt der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus, in seinem Bericht auch die weiterhin schlechte Stimmung in der Bundeswehr und stellt „tiefgreifende“ Verunsicherungen und Überbelastungen bei den Soldaten durch die Bundeswehrreform fest.

Etwa 4.300 Eingaben vermeldet der 54. Bericht des Wehrbeauftragten. Diese Zahl ist nicht zuletzt Ausdruck vieler Probleme, die unsere Soldatinnen und Soldaten belasten. Allerdings werden die Tätigkeitsberichte des Wehrbeauftragten oft als reine Mängelberichte wahrgenommen, was jedoch weder der Stimmung in der Truppe noch der Leistungsfähigkeit unserer Streitkräfte insgesamt gerecht wird. Das vergangene Jahr hat mit der Neuausrichtung der Bundeswehr für viele Soldatinnen und Soldaten sowie für ihre Familien Unsicherheit und Belastungen mit sich gebracht. Das ist bei einer so tiefgreifenden Veränderung unvermeidlich. Das weitverbreitete Gefühl, bei diesen Veränderungen nicht „mitgenommen“, nicht eingebunden und nicht ausreichend informiert zu sein, hat indessen zu Zweifeln geführt, ob bei der Verteilung der Lasten die Interessen der betroffenen Soldatinnen und Soldaten angemessen berücksichtigt wurden. Gleichzeitig gibt der Bericht 2012 aber auch Grund zu Freude und Dankbarkeit: kein deutscher Soldat ist im Berichtsjahr gefallen, und auch die Zahl und die Schwere der Verwundungen sind stark zurückgegangen. Bei den Auslandseinsätzen hat sich, außer im Kosovo, im Berichtsjahr allgemein der positive Trend fortgesetzt. Gerade in Afghanistan haben weitere Verbesserungen bei Ausbildung, Ausrüstung und Ausstattung zu einem starken Rückgang der Zahl der Verwundeten, insbesondere der Schwerstverwundeten, geführt. 

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