Wasserstoff heißt Perspektive. Die heutige Entscheidung darf nicht das letzte Wort sein! Es geht um klimaneutrale Industrie, nachhaltige Energie, um Innovationen von morgen.
Das geplante Wasserstoff-Kernnetz ist deshalb eine wichtige Infrastruktur der Zukunft. Dieses Kernnetz darf nicht zum Nordnetz werden! Genau das aber steht im Raum: Bei den Planungen des Bundes wird der Süden abgehängt. Es drohen Wasserstoff-Wüsten zwischen Oberrhein und Oberpfalz! Wichtige Wirtschaftsregionen im Süden werden komplett abgehängt. Wir fordern Wasserstoff-Gerechtigkeit in Deutschland, die Nord-Süd-Schieflage muss abgewendet werden.
Alexander Dobrindt: "Habecks Wasserstoffpläne sind Respektlosigkeit gegenüber dem Süden Deutschlands."
Robert Habeck muss dabei persönlich Verantwortung für eine ausgewogene Planung ohne Schlagseite übernehmen. Er hat die Karte mit dem Entwurf des Kernnetzes in die Kameras gehalten und von den „Autobahnen des Wasserstoffs“ gesprochen. Bei uns kommen vielerorts aber noch nicht einmal Feldwege an. Für den Süden muss es eine völlig neue Planung geben.
Von den ungefähr 9.000 vorgesehenen Kilometern sollen nur 1473 Kilometer in Bayern und Baden-Württemberg kommen: Wir haben zusammen 30 Prozent der Bundesfläche - aber sollen nur 15 Prozent der Wasserstoff-Leitungen bekommen. Das ist eine krasse Benachteiligung und für uns völlig inakzeptabel. Umso mehr als unsere Länder deutlich überproportional zu Industrieleistung und Wirtschaftskraft in Deutschland beitragen. Und um die Perspektiven genau dieser Wirtschaft geht es hier ja zentral. Die Wirtschaft im Süden wird beim vorgelegten Entwurf stark benachteiligt. Das Wirtschaftswachstum im Süden Deutschlands wird von Habecks-Wasserstoff-Netz ausgebremst.
Dazu kommt: Die Bundesregierung hat das „engmaschige Netz“ im Nordwesten mit der notwendigen Anbindung von Importen aus Norwegen, Dänemark und Holland begründet. Mittlerweile wurde die Pipeline von Norwegen aber abgesagt und die Verbindung von Dänemark verzögert sich erheblich. Umso mehr müssen Importe aus dem Süden gestärkt und angebunden werden. Unseren Nachbarländern Frankreich, Österreich und Schweiz kommt dabei für Lieferungen aus Spanien, Portugal, Italien und Nordafrika entscheidende Bedeutung zu. All das spricht unbedingt für mehr Leitungen im Süden.
Die Nordlastigkeit der Bundesregierung bei deutscher Infrastruktur und internationalen Importen muss ein Ende haben. Für echte Wasserstoff-Gerechtigkeit muss der Blick in alle Himmelsrichtungen gehen - und der Süden darf nicht krass benachteiligt werden.
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