Der Deutsche Bundestag debattierte am Donnerstag anlässlich des Internationalen Weltfrauentags am 8. März über die Rechte von Frauen. Silke Launert stellt in ihrem Kommentar klar: "Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen darf nicht nur auf dem Papier stehen, sondern muss Realität werden.“
Von Silke Launert
200 Millionen, 130 Millionen, 80.000 – diese drei Zahlen offenbaren, dass Frauen weltweit nach wie vor Diskriminierung, Gewalt und Fremdbestimmung ausgesetzt sind. Sie zeigen uns, dass der Kampf gegen Benachteiligung längst noch nicht gewonnen ist. 200 Millionen Mädchen weltweit sind laut des Kinderhilfswerks UNICEF von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen. 130 Millionen Mädchen können laut Angaben der Entwicklungsorganisation ONE keine Schule besuchen. 80.000 Mal – genau genommen 81.756 Mal - wurde im Jahr 2016 das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ kontaktiert.
© Hof Fotograf
Für Mädchen hier in Deutschland ist es selbstverständlich, lesen und schreiben zu können sowie einen Schulabschluss zu machen. Für viele Mädchen in anderen Teilen der Welt stellt sich die Realität leider völlig anders dar. Daher ist es absolut notwendig und richtig, dass CDU, CSU und SPD im Koalitionsvertrag vereinbart haben, die Haushaltsmittel im Rahmen der Entwicklungsarbeit wesentlich zu steigern. Aber nicht nur das Thema Bildung, sondern auch das Thema Gewalt bereitet uns nach wie vor Sorge. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind mehr als ein Drittel der Frauen weltweit bereits Opfer von Gewalt geworden. Die Ursachen für Gewalt sind vielfältig. Teilweise spielen kulturelle Prägungen eine Rolle, aber oft auch die Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben. Wir als Gesellschaft müssen der Gewalt gegen Frauen ganz klar und unmissverständlich die Rote Karte zeigen. In der kommenden Legislaturperiode werden wir unter anderem eine Öffentlichkeitskampagne zur Ächtung von Gewalt starten sowie den Ausbau und die Ausstattung der Frauenhäuser vorantreiben. Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen darf nicht nur auf dem Papier stehen, sondern muss Realität werden.
Druckversion